Volksnamen:
Bodenholunder, Geißblatt, Geißfuß, Zipperleinskraut
Pflanzenfamilie:
Doldenblütler
Aussehen:
bis zu 100 cm hoch; dreizählige, eiförmig-längliche, gefiederte Blätter mit gesägtem Rand; Dolde mit weißen Blüten; kahler Stängel
Vorkommen:
Gärten und Parks, schattig-feuchte Gebüsche und lichte Wälder mit nährstoff- und stickstoffreichen, lockeren Ton- und Lehmböden
Verwendbare Pflanzenteile:
(junge) Blätter, Blüten, Samen, Triebe
In der Volksheilkunde verwendbare Pflanzenteile:
Blätter
Wichtige Inhaltsstoffe und ihre Wirkungen:
Flavonoide (u.a. antibakteriell, entzündungshemmend)
Mineralstoffe
Calcium (kräftigend, für Haare, Nägel und Knochen)
Kalium (u.a. entsäuernd, Regulation des Säure-Basen-Gleichgewichts)
Vitamine, z.B. Vitamin A (u.a. zellschützend, besonders bei Haut und Schleimhäuten)
Namensherkunft und Geschichtliches:
Der lateinische Name des Giersch Aegopodium podagraria weist einerseits auf seine Blattform, andererseits auf seine Verwendung in früheren Zeiten hin. Aego ist vom griechischen aix, aigos abgeleitet und heißt Ziege, während podium vom griechischen podion abgeleitet wird, was mit Füßchen übersetzt werden kann. Seine Blattform entspricht der Hufform einer Ziege.
Podagraria wurde aus pous (Fuß) und agra (Fessel) abgeleitet, aus dem der Artname podagrarius („fußgichtheilend“) entstand. Aegopodium podagraria kann also wortwörtlich mit Ziegenfuß übersetzt werden, wobei der Fokus auf Fuß liegt, da er schon im Mittelalter gegen Gicht- und Rheumabeschwerden eingesetzt wurde.
Giersch in der Ernährung:
Seine größte Verwendung findet der Giersch in seinen vielfältigen Einsatzbereichen als Wildgemüse. Er kann wie Spinat zubereitet werden, pur oder zusammen mit anderen Wildkräutern (Brennnessel, Bärlauch, Gundermann und Knoblauchsrauke bieten sich gut an!) zu Pestos verarbeitet werden, Brotaufstriche bereichern oder als Beigabe in Smoothies zur Frühjahrskur beitragen. Da er eines der ersten Wildgemüse ist, die im Frühjahr sprießen, bietet es sich auch an, ihn in der Gründonnerstagssuppe einzusetzen.
Giersch und seine Verwendung in der Hausapotheke:
Neben seinen vielfältigen Einsatzmöglichkeiten in der Küche hat der Giersch auch heilende Wirkungen.
Wie schon oben beschrieben, galt er schon in früheren Zeiten als fußgichtheilend (podagrarius). Mönche bauten ihn in Klostergärten sogar gezielt an, um ihn gegen Arthritis-, Gicht- und Rheuma-Beschwerden einzusetzen. Auch heute noch kann er bei diesen Krankheitsbildern als unterstützende Behandlung eingesetzt werden.
Giersch-Tee bei Arthritis-, Gicht- und Rheuma-Beschwerden:
Für 1 Tasse 2 EL getrocknetes Kraut mit kochendem Wasser übergießen und abgedeckt 10 Minuten ziehen lassen.
Tipp: Der Tee kann auch äußerlich in Form von Umschlägen Linderung verschaffen.
Hinweis: Mein Wissensstand beruht auf selbst und von anderen erlerntem Wissen und persönlichen Erfahrungswerten. Er ersetzt jedoch nicht den Gang zu Ärzt:innen, Apotheker:innen und Mediziner:innen.